Unterschiedliche Sprachexperten
Die Begriffe Dolmetscher und Übersetzer werden im Alltagsgebrauch oft synonym verwendet. Dabei haben die beiden Berufsgruppen nur eines gemein: Die Übertragung einer Sprache in eine andere. Die Unterschiede wiederum sind zahlreich. Welchen Experten benötigen Sie?
Schriftliches Übersetzen
Ein Übersetzer geht dem klassischem Übertragen von Texten in eine Fremdsprache oder aus der Fremdsprache in die Muttersprache nach. Im Gegensatz zum Dolmetschen, erfolgt beim Übersetzen alles schriftlich. Doch auch hier gibt es Unterschiede. Denn nicht jeder Übersetzer ist gleich gut für eine Branche geeignet.
Zunächst liegt das natürlich daran, dass sich jeder Übersetzer bereits in der Ausbildung eine Branche aussucht und sich auf deren Fachterminus spezialisiert. Doch auch der Schreibstil eines Übersetzers spielt eine große Rolle. So eignen sich Übersetzer mit einem genauen Stil eher für den juristischen Bereich, wo Ungenauigkeiten gravierende Folgen haben können und größtenteils beglaubigte Dokumente bearbeitet werden.
Im Marketingbereich etwa, ist die exakte inhaltliche Übertragung weniger von Bedeutung, als die Kenntnis des entsprechenden Marktes. Zudem ist die Fähigkeit, den Tenor bzw. den Subtext, beispielsweise eines Werbetextes, in die andere Sprache zu übertragen, unerlässlich. Merkt der Leser dann nicht, dass er eine Übersetzung vor sich hat, ist der Text perfekt.
Technische Übersetzer wiederum müssen in hohem Maße vertraut sein mit den Fachbegriffen ihrer Sparte, sich gegebenenfalls mit Computerprogrammen auskennen. In der Wirtschaft kommen zu den Fähigkeiten des schlichten Übersetzens noch das bündige Schreiben hinzu. Der Übersetzer muss in der Lage sein, Berichte, Briefe oder Artikel in einen festgelegten Rahmen zu übertragen – sonst können sich Kosten mehren!
Mündliches Dolmetschen
Dolmetscher beschäftigen sich mit der Übertragung von Sprachen in mündlicher Form. Dabei gibt es erhebliche Unterschiede in der Ausführung.
Die bekannteste, von Einrichtungen wie dem Europäischen Parlament kundige Form, ist das Simultan- oder Konferenzdolmetschen. Für diese Tätigkeit werden spezielle Einrichtungen benötigt, wie Kopfhörersysteme und schalldichte Kabinen, mit Blick auf den Redner. Der Dolmetscher kann dann beinahe zeitgleich den Text eines Redners für die Zuhörer übersetzen. Eine entsprechende Vorbereitung auf einen solchen Job ist unerlässlich. Um sich in die Fachthemen einer Veranstaltung mit Rednern einarbeiten zu können, benötigt der Dolmetscher daher die Manuskripte der Vortragenden, sowie das Programm, gegebenenfalls Informationen über den Veranstalter, Teilnehmerlisten und Terminologien, wie zum Beispiel die offiziellen Übersetzungen von Namen von Organisationen.
Eine weitere Gruppe innerhalb der Dolmetscher sind die Konsekutiv- und Verhandlungsdolmetscher. Diese übersetzen einen Redeabschnitt von bis zu zehn Minuten direkt nach Ende des Abschnitts. Beim Verhandlungsdolmetschen passiert dies im kleineren Rahmen Face-to-Face am Verhandlungstisch, beim Konsekutivdolmetschen bei Vorträgen vor kleinerem Publikum.
Zuletzt schließt das Flüsterdolmetschen die Berufsgruppe der Dolmetscher ab. Der Dolmetscher übersetzt simultan zum Gesagten den Inhalt flüsternd in das Ohr seines Klienten. Die Stimme wird durch das Flüstern unheimlich beansprucht, weshalb Flüsterdolmetschen nur eine bestimmte Zeit möglich ist. Auch beim Simultandolmetschen kann es vorkommen, dass sich zwei Dolmetscher ob der anstrengenden Tätigkeit abwechseln.
Bei allen Arten der Verdolmetschung ist es wichtig, dass der Redner eine adäquate Sprechgeschwindigkeit wählt. Eigennamen und Zahlen sollten klar ausgesprochen sowie Abkürzungen oder Wortspiele vermieden werden, da diese oft schwerer in eine andere Sprache übertragbar sind.
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(Bilder: pixabay)