Chatbots – Die Zukunft der Kommunikation?
- Politische Helferlein
- Intelligentes Leben?
- Mitarbeiter in der Ausbildung
- Ein kleiner Test
Sie sind momentan in aller Munde: Chatbots. Im US-amerikanischen Wahlkampf wurde ihnen schon rege Aufmerksamkeit zuteil, als das Team um Kandidat Donald Trump zugab, Chatbots würden via Twitter positive Meinungen über Trumps Auftritt bei einer TV-Debatte mit der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton verbreiten.
Hierzulande haben etwa CDU und SPD angekündigt, im Bundestagswahlkampf des nächsten Jahres auf derartige Mittel zu verzichten. Die AfD wiederum spielt offen mit dem Gedanken, Chatbots in Trump-Manier einzusetzen.
Was genau sind Chatbots?
Die Politik hat Chatbots allerdings vergleichsweise spät für sich entdeckt. Denn bereits in den sechziger Jahren entwickelte der deutsch-amerikanische Informatiker Joseph Weizenbaum das erste Computerprogramm, das mittels natürlicher Sprache mit einem Menschen kommunizieren konnte: Eliza, eine Art Psychologen-Bot.
Natürlich hat sich seitdem einiges getan. Ein Chatbot ist nicht länger nur ein intelligentes Wörterbuch, das von einzelnen Wörtern getriggert reagieren kann. Vielmehr kann ein solcher Kommunikationsroboter inzwischen Assoziationen herstellen, gesteuert von Algorithmen, die lernfähig sind. Ein solcher moderner Chatbot oder auch Chatterbot ist zwar noch keine künstliche Intelligenz, kann aber je nach Programmierung wie ein echter Gesprächspartner wirken – das zumindest versprechen die Anbieter.
Der Chatbot erobert den Kundenservice
Die Idee ist simpel: Anfragen von Kunden können von einem virtuellen Assistenten schnell und unkompliziert beantwortet werden. Denn Messenger-Apps oder interaktive Anwendungen, über die mit wenigen Klicks neue Anwendungen aufgerufen werden können, sind immer beliebter. Ein Chatbot könnte also die ideale Lösung in der Kundenbetreuung bei einfachen Fragen sein – kostensparend für das Unternehmen, keine nervige Warteschleife für den Kunden und ein Hauch von Persönlichkeit statt einfaches Durchklicken auf der Homepage eines Anbieters. Ein solcher lernfähiger Algorithmus kann zudem in wenigen Sekunden auf den Kunden zugeschnittene Angebote generieren und gegebenenfalls sofort nachbessern.
Chatbots sind obendrein extrem einfach zu installieren. Dabei helfen entsprechende, herunterladbare Softwares. Nur bei kompliziert agierenden Bots ist ein Entwicklerteam zur Einrichtung und Aktualisierung ratsam. Bisher haben Chatbots generell natürlich noch einige Nachbesserungen nötig. Denn oft sind die Antworten noch zu unflexibel und die Reaktionsfähigkeit ist eingeschränkt. Inwiefern kann man ganz leicht selbst herausfinden.
Gespräch mit einem Roboter
Seit Facebook seinen Messenger-Dienst für den Einsatz von Chatbots geöffnet hat, ist es sehr einfach, mit einem solchen „ins Gespräch zu kommen“. Nach einer kurzen Google-Suche bietet sich beispielsweise der Bot MeteOvunque, sogar in Englisch und Italienisch, als Wetterdienst an. Symptomate wiederum, verspricht eine Erstdiagnose bei Angabe von körperlichen Beschwerden.
Der Wetter-Bot bittet zunächst einmal um die Wahl zwischen Englisch und Italienisch, denn später lässt sich die Sprache nicht mehr ändern, wie sich herausstellt. Anschließend folgen die Angabe der eigenen Position oder des Ortes, über dessen Wetter man informiert werden will. Die Antworten sind informativ und vollständig, allerdings kann der Bot nur auf feste Phrasen reagieren, verspricht aber höflich, dazulernen zu wollen.
Interessanter ist da schon der Diagnose-Bot Symptomate. Dieser weist erst einmal auf eine Reihe von Richtlinien hin, mit denen man sich bei einem Chat mit ihm einverstanden erklärt. Dann möchte er in knappen Worten hören, was seinem Gesprächspartner fehlt – und macht dabei schon Vorschläge. Natürlich sollte man bei ernsthaften körperlichen Beschwerden ohnehin einen Arzt statt einer Suchmaschine oder eines Chatbots konsultieren. Der Symptomate selbst weist ebenso darauf hin – und schnell zeigt sich auch weshalb. Aus den Symptomen Ohrenschmerzen, Gelenkschmerzen und Rückenschmerzen in der unteren Rückenpartie, schließt der Bot sofort auf Arthrose – eine Verschleißkrankheit von Gelenken, zum Beispiel bei starkem Übergewicht.
(Bilder: pixabay, Screenshot)