Messesünden auf der Spur
Wie man sein Unternehmen auf der Messe auch im Gespräch richtig präsentiert, kann man auf verschiedenste Weise erlernen. Da gibt es Empfehlungen, Literatur, Videos und Kurse on- und offline noch und nöcher. Und trotzdem: Häufig sind die folgenden Verhaltensweisen zu beobachten, obwohl sie einfach zu verhindern wären. Und das ist zu empfehlen, schließlich könnten sie den intensiv vorbereiteten Verkaufsauftritt in einen Reinfall verwandeln.
Gästeauswahl – der erste Stolperstein.
Sie wähnen sich auf der sicheren Seite, weil Sie nur Interessenten und Neukunden einladen? Das sollten Sie noch einmal überdenken. Gerade für Geschäftspartner, Multiplikatoren und Bestandskunden lohnt ein Besuch am Messestand – denn Sie können die neusten Innovation vorstellen, Kontaktpflege betreiben und vielleicht sogar Folgeaufträge generieren.
Führen Sie lieber die richtigen Gespräche statt mit jedem zu plaudern!
Mit den verschiedensten Menschen während der Messe zu sprechen ist natürlich die Aufgabe Ihrer Standmitarbeiter. Dabei ist es aber wichtig, dass es nach Möglichkeit Mitglieder der Zielgruppe sind. Definieren Sie die Kriterien hierfür vor der Messe. Ziel sollte es zu dem sein, herauszufinden, ob ernsthaftes Interesse an Kauf oder/und Partnerschaft besteht und ob da ein Entscheider am Stand ist. Passen die Eckpunkte nicht auf den derzeitigen Gesprächspartner, sollte das Gespräch freundlich aber zeitlich kurz gehalten werden.
Ihr Unternehmen als Narciss auf der Messe? Nein, Danke!
Freilich ist es verführerisch, am eigenen Stand von den Vorzügen des eigenen Produktes, der Dienstleistung, der Geschichte und und und zu erzählen. Doch bremsen Sie Ihren ich-bezogenen Erzähldrang! Vielmehr geht es bei Messegesprächen darum, den Besucher kennenzulernen und Hintergrundinfos über ihn zu erhalten. Selbst wenn Fragen vom Interessenten kommen, sollten die Antworten eher kompakt, denn ausschweifend bleiben.
Zeit ist Geld: Nicht schwafeln. Struktur halten!
Eine strukturierte Gesprächsführung mit Gesprächsbogen gehört genauso zu Ihrem Messeauftrtitt wie ein klar definiertes Messeziel. Der Vorteil liegt auf der Hand: Sie vergessen im Austausch keine wichtige Information abzufragen und haben auch im Nachgang alle Fakten parat. Doch Vorsicht: bei aller Datenerfassung soll der Gesprächsbogen auch nicht die Unterhaltung blockieren.
Was war mit Firma X?
Bei all den vielen Besuchern und Eindrücken ist es nur menschlich, dass man sich all das Gesagte, die Feinheiten und Absprachen unmöglich merken kann. Einer der beliebtesten Fehler ist dennoch, sich keine Notizen zu den einzelnen Gesprächen und Absprachen zu machen. Wie schon im Punkt vorher angemerkt, ist ein Gesprächsbogen in diesem Punkt sehr hilfreich. Er strukturiert Ihre Notizen und macht diese vergleichbar. Prüfen Sie doch einmal, ob eine Erfassung gleich digital z.B. durch Tablets am Messestand erfolgen kann. Alternativ sind vorgedruckte Gesprächsbögen das klassische Mittel der Wahl. In jedem Fall ist es wichtig festzulegen, wann mit den Daten aus der Messe was in Ihrem Vertrieb passiert.
Auf Wiedersehen?
Das Gespräch war spannend und zielführend? Die Fakten und Informationen formen vor Ihrem geistigen inneren Auge einen potentiellen Kunden? Dann wird das Vereinbaren eines Folgetermins sicher wie von selbst geschehen. Aber auch wenn das Gespräch nicht ganz so glatt verläuft, sollten Sie ein nächstes Treffen inklusive der unvermeidlichen Fakten (Wer meldet sich bei wem, wann, worüber wird gesprochen? Welche Themen/Fragen müssen bis dahin geklärt sein?) vereinbaren – denn schließlich war das ein Grund für Ihren Messeauftritt, oder? Und wer weiß? Vielleicht ist eben jener Besucher in anderer Umgebung ein viel besserer Gesprächspartner als auf der Fachmesse?
Morgen, Morgen – nur nicht heute…
E-Mail, Direct-Messaging, Social-Media, Internet: Die Zeiten in denen Interessenten lange auf Unterlagen warten (wollen) sind vorbei. Auch bei Unternehmen ist Schnelligkeit gefragt. Senden Sie Ihrem Interessenten seine gewünschten Unterlagen bereits wenige Stunden nach der Messe per Mail zu. Mit Sicherheit ist er von so prompten Handeln beeindruckt. Und wer weiß? Vielleicht besucht er am nächsten Fachmessen-Tag den Mitbewerber? Doch Ihr besonders schnelles und professionelles Zusenden bleibt positiv im Kopf. Das verbindet Ihr Besucher mit seinem (hoffentlich) positiven Messegespräch mit Ihren Standbetreuern ganz anders, als eine veraltete Broschüre, die er erst nach Wochen per Post erhält.
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